Mittwoch, 26. September 2012

Paris IV

Heute gibt zwei Tage in einem Post. Montags, ich bin mit Blasen unter den Füßen aufgewacht, wir hatten uns für den Tag vorgenommen in Louvre zu gehen, also konnte ich nicht schlapp machen, sondern habe ich mich um 7 Uhr aus dem Bett gequält,  meine Füße verpflastert, mich hübsch gemacht und wir haben uns weiter ins Getümmel gestürzt. Der Tag fing damit an, das der Bäcker noch nicht auf hatte, wir teures Starbucks Frühstück hatten und mein BH Bügel gebrochen ist (!!!). Unser Zeitplan wurde verzögert und wahrscheinlich war das die erste gute Vorsehung des Tages. Wir haben nicht wie geplant um 9.00 sondern erst um kurz nach halb zehn am Louvre an. Keine Schlage, nur ein paar Minütchen anstehen und noch ziemlich leere Gänge waren die Belohnung. Ich vermute, dass der erste Besucheranschub schon drin war und nun wieder Ruhe in der Eingangshalle herrschte. Auch hier war der Eintritt für uns frei und wir machten uns natürlich als erstes auf den Weg um die Mona Lisa zu sehen. 


Don't believe the hype - sag ich ja schon immer. Aber eigentlich ist ja jedem inzwischen bewusst, dass das Bild relativ klein hinter sehr vielen Sicherheitsvorkehrungen hängt und ein ganzer Haufen Touristen davor steht und blind ihre Kameras in die Höhe hält. Schön war es im Louvre aber alle mal. Man kann zwar nicht mal annähernd aufnehmen woran man da grade alles vorbei geht, aber die Räume alleine sind ja schon wundervoll und ich mag so eine Museums Atmosphäre eh gerne. 


Die Fotos von meinem Outfit für den Tag haben wir vor der gläsernen Pyramide gemacht. Wie jeden Tag schwarze Leggings ( von C&A), eine Jeansbluse von H&M+ und meinen guten alten Rock (mit Brandloch, wie man auf dem zweiten Bild schön erkennen kann ^^) eben falls von H&M, sowie einen Gürtel und ein Tuch von dort. Meine geliebten Keds, die, wie man dort schon sehen kann,  völlig durchgelatscht sind und inzwischen auch kaputt.

Nach der gechillten Tour durchs Museum haben wir uns die Einkaufspassage angeschaut die vom Louvre zugänglich ist, danach sind wir dann zur Champs-Élysées gefahren um dort die Straße entlang zu schlendern und danach bei Ladurée einen Haufen Geld für Kaffee, Kuchen und Macarons zu lassen. Aber irgendwie war uns das Schicksal an dem Tag nicht hold und wir müssten feststellen, dass der Laden wegen Umbauarbeiten geschlossen hatte. Spontan fragte ich einen der Mitarbeiter ob er uns eine weitere Geschäftstelle sagen könnte, da wir nur grobe Angaben bekamen machten wir uns auf die Suche in St. Germain-des-Prés, das war der Anfang vom Ende. Ein bisschen war es wie bei Asterix und Obelix, wenn sie in diesem Irrenhaus immer wieder zur nächsten Falschen Etage geschickt werden, denn scheinbar hatte niemand so richtig eine Idee, versicherte uns aber immer vollkommen überzeugend das es in diese Richtung sei. Zum Schluss bin ich dann in eine Frau mit einer Ladurée Tüte gestolpert, kurz bevor ich sie ansprechen konnte, hörte ich dass sie Deutsch redete, das darauf hin folgende Gespräch sah wie folgt aus:

Ich: Entschuldigen Sie?
Frau: Starrt mich an.
Ich: Starre zurück, weil ich darauf warte, dass sie irgend ein Zeichen des Verständnisses gibt, nach einigen Sekunden bin ich mich nicht mehr sicher ob sie wirklich Deutsch spricht.
Frau: Ja was ist denn? 
Ich: Ähm also, also ich äääähhhhhmmm... und zeige auf die Tüte!
Frau: Ladurée? Direkt da vorne!

... Ja. Und war war tatsächlich wahr. Wir hatten es gefunden. Nachdem wir wirklich 3 mal im Kreis gelaufen sind. Meine eh schon kaputten Füßen waren so platt, und Björn ging es nicht besser. Wir haben uns mit süße Leckereien belohnt, die überteuer waren, aber das Café war total schön und es war wirklich lecker!

Da Björn bestimmt noch ausführlich über Paris und seine Köstlichkeiten schreiben wird, werde ich dazu nicht viel mehr sagen. Gestärkt, habe ich mich dann von Björn überreden lassen noch zur  La Madeleine zu fahren. Eine Kirche, die eher an einen römischen Tempel aussieht. Der Platz darum ist gesäumt von teuren Geschäften. Wir waren bei Channel, Prada, Gucci, einem "Millionärs Supermarkt" und in mehren Delikatessgeschäften. Obwohl ich eigentlich nicht mehr laufen wollte, war es doch ein tolles Erlebnis mal in Geschäfte zu gehen, in denen man sich mit Sicherheit nichts leisten kann. Um den Tag dann in unserem Sinne perfekt ausklingen zu lassen, haben wir uns eine super leckere Pizza geleistet um danach ins Bett zu fallen.

Den Tag darauf, haben wir im eben erwähnten Bett verbracht, eine Pause war mehr als angebracht und nachdem ich Nachmittags einige Stimmungsschwankungen hatte, haben wir uns dann aber doch noch aufgerafft, um den Tag nicht ganz vergehen zu lassen. So sind wir in Richtung La Marais gefahren, an der ehemaligen Bastille ausgestiegen und durch das Viertel geschlendert. Besonders spannend war dort das "Schwulen Viertel", die Second Hand Drag Queen Shops haben es mir auf jeden Fall angetan. Obwohl die Restaurantsuche noch mal etwas schwierig wurde, haben wir schließlich das beste Abendessen der ganzen Woche bekommen.

Ich nenne es "Schöner Mann mit leckerem Essen". Für ihn gab es Entenbrust im Weinsud, mit Röstkartoffeln, Salat und einer Birne. Für mich Honig-Zitronen-Hähnchen, mit Kartoffelpüree und Feta Salat. Unseren letzten Tag, in Versailles, gibt es dann morgen. Und dann, haben wir es endlich geschafft und können Paris hinter und lassen...