Ein Kleid selber nähen? Ja! Das ist nämlich nicht so schwer wie es sich anhört. Hoffe ich. Denn inzwischen glaube ich, er wird daran scheitern, euch vernünftig zu erklären, wie es geht.
Näh-Tutorials schreiben ist ne Kunst für sich! Aber wenn Amélie und ich es schaffen auch zwei Oberteilen und 8m Tüll zwei Kleidern zu zaubern, dann schafft ihr das auch.
Wie beide sind jeden Falls sehr zufrieden mit unseren Kleidchen, die perfekt für Silvester oder den heiligen Abend sind. Mit einem engen schwarzen Rock darunter, fällt auch gar nicht mehr auf, dass der Tüll recht durchsichtig aus.
Wir bauchen.
Eine Nähmaschine.
Garn und Stecknadeln.
Ein Gummiband (1-3cm breit) in passender Farbe
Ein Oberteil, am besten ein eignes, dass aber dehnbar ist.
Stoff für den Rock, in diesem Fall schwarzer Tüll.
Der Stoff.
Stoff,
in unserem Fall Tüll, sollte so bemessen werden, dass die Stoffbahn
ca. 1 1/2 mal um euch rum passt. Wir sind einfach mal von 2m pro Bahn
ausgegangen und haben mit 4 Schichten Tüll gerechnet (die leider
nicht so blickdicht sind, wie gehofft, also wenn ihr einen
blickdichten Tüllrock wollt, solltet ihr mit mindestens 8 Schichtren
Tüll rechnen!). Die Länge ist optional, für den Tüll sollte man
nicht zu lang werden, da er sonst nicht mehr so schön fällt.
Eins.
Das
Gummiband auf den Umfang der Taille kürzen dabei darauf achten, dass
es etwas gespannt ist und fest sitzt, 2cm drauf rechnen für die
Naht.
Zwei.
Die
Enden der Gumibandes übereinander legen, und mit einem Zickzackstich
(oder mit einem Overlockstich für dehnbare Stoffe) zusammen nähen.
Drei.
Die
Stoffbahn (oder Bahnen) müssen je nach Material an der unteren Kante
gesäumt und natürlich zusammen genähr werden, damit man so zu
sagen einen Stoffschlauch bekommen. Wenn ihr euch die Arbeit sparen
wollt 4 Bahnen Tüll zusammen zu nähen, könnt ihr auch einfach den
Stoff einschlagen, bei Meterware die 140cm breit ist, geht das gut,
denn dann hat man immer noch 70cm in der Länge. Mit einem graden
Stich könnt ihr einfach eine grade Naht von oben bis unten machen
und den Stoff dann nach innen ziehen, dan habt ihr die Naht auch
direkt innen liegen. Danach habt ihr, entweder 4 einschichtige
Tüllschlaufe, oder zwei doppelschichtige Tüllschläuche.
Vier.
Jetzt
kommt der schwierigste Teil. Gummiband und Tüllschlauch müssen
verbunden werden. Dies könnt ihr entweder in mehreren Schritten
machen, wenn ihr lieber Schicht für Schicht den Tüll auf das Gummi
nähen wollt, oder ihr schichtet die Tüllschläuche schon vorher
ineinander, so, dass ihr alle vier (oder mehr) Schichten Tüll mit
einer Naht auf das Gummiband näht.
Fünf.
Das
Gummiband ist im ungedehnten Zustand zurzeit noch wesentlich geringer
im Umfang als der Tüll, der Trick besteht also dadrin, den Tüll auf
das gedehnte Gummiband zu nähen, damit, wenn man es dann locker
lässt, der Tüll gekräuselt. Dafür braucht ihr am besten vier
Hände oder, wenn ihr kein Tintenfisch seit, einen Freund oder eine
Freundin zur Seite zur Hilfe.
Das Gummiband und den Rock zusammen
festhalten, so dass der Gummi mit der Kante des Tülls abschließt
(am besten geht das, wenn ihr das Gummi innerhalb des Rockes haltet)
und es dann so weit spannend, dass der Tüll straff ist. Jetzt kann
die Hilfsperson mit Stecknadeln beide Stoffe aneinander pinnen. Damit
alles auch wirklich gleichmäßig verteilt ist, solltet ihr die
Nadeln immer gegenüber voneinander anbringen. Und an mindestens 8
Stellen Gummi und Stoff zusammenstecken.
Sechs.
Ist
das geschafft, sieht man schon, wie das Gummi den Tüll zusammen
zieht. Jetzt müsst ihr alles in der Nähmaschine einspannen, und
dann ganz geduldig von Stecknadel zu Stecknadeln ziehen, aber dabei
das Gummi gespannt halten, so dass der Tüll ohne Falten ganz glatt,
aufgenähr wird. Auch hier funktioniert am besten ein Zigzack-Stich
oder, wenn ihr habt, ein Overlock-Stich. Ja nachdem, ob ihr alle
Schichten mit einer Naht oder nacheinander aufnäht, wiederholt ihr
diese Schritten, bitt euer Rock quasi „fertig“ ist und alle
Stoffbahnen auf dem Gummi angenäht sind.
Sieben.
Nun
zieht ihr das Oberteil an, und stülpt den Rock probeweise über
euch. So sehr ihr am besten, auf welche Höhe der Rock sitzen sollte,
also wo das Oberteil abgeschnitten werden soll. Am besten die Höhe
mit Stecknadeln abstecken oder mit Textilkreide anzeichnen, dann das
Oberteil abschneiden.
Acht.
Jetzt
kommt der Teil, der wohl am kompliziertesten zu erklären ist. Der
Rock ist auf rechts (also richtig rum, die Naht nach innen), das
Oberteil auf links gezogen. Der Rock wird durch das umgedrehte
Oberteil gezogen, so dass er quasi da drin steckt. Dann wird wieder
ordentlich alles aufeinander gesteckt (achtet darauf, dass die
hintere Rocknaht am besten hinten mittig ist, und nicht plötzlich
auf der Vorderseite des Kleides) , so dass Rock und Oberteil soweit
gedehnt werden, dass sie mit dem gleichen Umfang aufeinander genäht
werden. Hier bei auspassen, dass man immer alle Schichten mit
einnäht, sonst gibt es Löcher an der Naht.
Neun.
Wenn
ihr alles richtig gemacht habt, solltet ihr jetzt einfach das T-Shirt
hoch krempeln können, und habt dann beides richtig aufeinander
liegen und eine schöne ordentliche Naht. Damit wären wir auch schon
fertig.
Wir beide wünschen euch einen schönen dritten Advent. Nächste Woche gibt es dann den letzten Candy Christmas Post bei Amélie. Da gibt’s dann noch mal was zu lachen. seit gespannt.